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Aktuelle Reiseinformationen:

 

November 2024

Es ist wieder soweit, die Trekkingsaison 2025 steht vor der Tür, die Kataloge sind frisch gedruckt und verschickt. Hauser Exkursionen hat sich im August mit Studiosus vereint, bleibt jedoch im Unternehmensverbund wie gehabt der Spezialist für Trekkingreisen weltweit.

Ich habe entschieden gemeinsam mit Hauser im Juli wieder eine Nanga-Parbat Umrundung durchzuführen, denn diese Tour ist immer noch etwas ganz besonderes für mich und ich freue mich schon.

 

Vielleicht sehen wir uns, in jedem Fall wünsche ich allen die nach Pakistan reisen eine gute Zeit.

Bohat... bohat shukria

 

 

 

 

 

 

 

Eine alte Geschichte: Der Kashmir Konflikt
 


 

Der Staat Jammu/Kashmir, dazu gehört auch Ladakh, war vor der Unabhängigkeit Indiens der größte Fürstenstaat Indiens. Am 16. März 1846 wurde der Hindu-Fürst Radja Gulab Singh in Srinagar zum Maharadscha ernannt, und damit zum neuen Herrscher über Kashmir. Die Briten halfen ihm dabei, denn Gulab Singh war ihnen devot ergeben. Doch damit war ein großer Konflikt vorprogrammiert, denn in Kashmir mit seiner Hauptstadt Srinagar, leben 80% der Bevölkerung nach dem muslimischen Glauben, der Rest besteht aus Hindus und Buddhisten. Nun kam durch die Unterstützung der Briten ein Hindufürst an die Macht, der ausschließlich die Interessen der zumeist reichen hinduistischen Kaste vertrat und dies mit einer despotischen Herrschaft zeigte. Millionen von Moslems fühlten sich mit der Zeit dadurch benachteiligt.
Die Engländer gründeten 1858 die indische Kronkolonie, und ein britischer Vizekönig und Generalgouverneur regierte für fast 100 Jahre Indien und Kashmir. Doch dann, in Folge des verheerenden Krieges gegen Hitlerdeutschland, konnten die Briten ihre Kronkolonie nicht mehr halten und um Mitternacht des 14.August 1947 wurde Indien unabhängig. Lord Mountbatten, der letzte Vizekönig und Generalgouverneur, legte jedoch zuvor fest, daß sich sämtliche Fürstenstaaten bis zum Unabhängigkeitstag entscheiden sollten: entweder für den neuen muslimischen Staat Pakistan oder für das hinduistisch orientierte Indien, denn mit der Auflösung British-Indiens sollten sich zwei unabhängige Staaten formieren, eine Teilung nach dem Prinzip der konfessionellen Zusammensetzung der Bevölkerung. Den 600 Fürstenstaaten Indiens stand es frei, sich für Indien oder Pakistan zu entscheiden. Sie entschieden sich fast alle für die ein oder andere Seite bis zum Unabhängigkeitstag, nur drei kamen letztlich zu keinem Ergebnis: Junagadh, Hyderabad und Kashmir.

Wie schon erwähnt, die Bevölkerung Kashmirs ist zu 80% muslimisch orientiert. Der Name Kashmir ist außerdem Bestandteil der Idee des Staates Pakistan. Der Buchstabe „K“ im Namen Pakistan steht für Kashmir.


Der zuletzt regierende Maharadscha Hari Singh sah sich schon vor der Unabhängigkeit zunehmendem innerpolitischen Druck ausgesetzt, denn die Briten unterstützten ihn nicht mehr. Bereits im März 1947 waren Bestrebungen im Gange, Singh zu stürzen. Am 12.August 1947 verhandelte er ein Stillhalteabkommen mit den muslimischen Führern, was von Indien jedoch falsch interpretiert und darum nicht akzeptiert wurde. Am 14.August 1947 gründete sich Pakistan als unabhängiger Staat. Am 3.Oktober 1947 wurde Hari Singh auf einer Muslimkonferenz in Rawalpindi seines Amtes als Maharadscha von Kashmir enthoben. Am 22.Oktober 1947 marschierten pakistanische Elitetruppen in Muzaffarabad ein, um Kashmir zu befreien. Am 24.Oktober wurde in Rawalpindi eine Gegenregierung zu der des Maharadscha in Srinagar gegründet, die Regierung von Azad-Kashmir. Mujahedin marschierten von Rawalpindi aus in den „heiligen Krieg“. Als die muslimischen Truppen bereits 30 km vor Srinagar standen, floh Hari Singh nach Delhi und unterzeichnete am 26.Oktober 1947 noch schnell die Beitrittsurkunde zu Indien, selbstverständlich nur aus dem Grunde, um sich an der Macht zu halten. Sofort, nachdem diese Urkunde unterschrieben war, schickte der indische Ministerpräsident Nehru, selbst reicher Kashmiri hinduistischer Weltanschauung, seine Elitetruppen nach Srinagar und der erste pakistanisch-indische Krieg begann. Ende 1948 wurde, unter der Vermittlung des UN-Sicherheitsrates, der Verlauf der Waffenstillstandslinie  festgelegt, die bis heute die nördliche Grenze von Lahore bis hinauf zum Siachengletscher zwischen Indien und Pakistan markiert, und die seitdem von den Vereinten Nationen überwacht wird.


Kashmir ist bis heute der Zankapfel zwischen Indien und Pakistan, denn Indien beruft sich stur auf den Beitritt des Maharadschas Hari Singh und auf die formelle Annahme des Beitritts durch den Vizekönig Lord Mountbatten. Doch genaugenommen teilte dieser am 27.Oktober 1947 in einem Brief an die indische Regierung mit, daß der Beitritt nur dann Gültigkeit habe, wenn es zu einer Volksabstimmung (Plebiszit) käme. Bis heute verweigerte Indien vehement freie Wahlen, denn sie wissen genau, was dabei herauskommen würde. 1964 brach dann der zweite Krieg über Kashmir zwischen Indien und Pakistan aus, der diesmal nur 17 Tage dauerte, denn dann mußte Pakistan kapitulieren und eine demütigende Niederlage einstecken. 1966 verpflichteten sich dann beide Staaten auf einer Konferenz in Tashkent, in Zukunft das Kashmirproblem auf friedlichem Wege zu lösen. Doch schon am 12.Dezember 1971 ging es wieder los, der dritte pakistanisch-indische Krieg, diesmal war der Grund allerdings nicht Kashmir, sondern Ostpakistan (Bengalen). Wieder verlor Pakistan in nur 12 Tagen, diesmal aber fast die Hälfte seiner Armee. Ostpakistan wurde danach zu einem eigenen Staat, Bangladesch.

1974 wurde Azad-Kashmir von Präsident Bhutto offiziell als fünfte Provinz Pakistans bezeichnet. Ali Bhutto besiegelte damit endgültig die Teilung Kashmirs, zum Ärger vieler Pakistani, deren Verwandtschaft dort lebte. Darum wurde der Vorgang dann auch später wieder zurückgenommen, und Azad-Kashmir erhielt ebenso wie die Northern-Areas einen vorläufigen Sonderstatus und ist direkt der Zentralregierung in Islamabad unterstellt.
Im indischen Teil Kashmirs sind freie Wahlen bis heute gewaltsam verhindert worden, und die muslimische Bevölkerung fühlt sich durch politische Mißstände tief gedemütigt. Subventionen aus Delhi für Kashmir flossen in den ersten Jahren ausnahmslos in die Taschen reicher Hindus, die islamische Bevölkerung wurde politisch übergangen und fand kein Gehör für ihre Belange. Daraus resultierend formierte sich Wiederstand, die erste Organisation zur Befreiung Kashmirs gründete sich in den 70er Jahren in Srinagar. Die Fronten verhärteten sich immer mehr mit den Jahren und Indien fiel nichts besseres ein als massiv mit Truppen Kashmir zu besetzen und die Bevölkerung zu unterdrücken. Ausgangssperre, Hausdurchsuchungen, willkürliche Festnahmen, Standgerichte, Folter, Unterdrückung und Willkür der indischen Soldaten gegen die Zivilbevölkerung gehören leider im indischen Kashmir mittlerweile zum täglichen Leben, ein normales Leben ist im indischen Teil von Kashmir schon lange nicht mehr möglich.

Wohlgemerkt im indischen Teil Kashmirs. Im pakistanischen Teil in den Northern-Areas (Baltistan, Hunza, Gilgit, Chilas) gab es in den letzten 25 Jahren in denen ich dort jedes Jahr weilte, nie irgendwelche Probleme. Die Auseinandersetzungen finden ausnahmslos an der unmittelbaren Grenze zwischen Indien und Pakistan (Waffenstillstandslinie) statt.




Achtung:
"Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden
kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern".
So schreibt das Auswärtige Amt am Schluß in seinen Reisehinweisen zu den einzelnen Ländern.
Dies gilt selbstverständlich auch für meine Reiseinfos.

 
 
 

 

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